Diagnose & Therapie

Tubenbelüftungsstörung

Belüftungsstörungen der Ohren sind ein sehr häufiges Symptom und treffen Patient:innen in jedem Lebensalter. Eine Tubenbelüftungsstörung ist eine eingeschränkte Nasen-/ Ohrenbelüftung. Die Belüftung erfolgt über eine kleine und dünne Röhre. Diese Ohrtrompete oder auch Eustachische Röhre genannt, verbindet das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum. Liegt eine eingeschränkte oder gestörte Funktion vor, spricht man von einer Tubenbelüftungsstörung.

Welche Aufgaben hat die Eustachische Röhre?

Die Eustachische Röhre besteht aus zwei Teilen, einem knöchernen und einem knorpeligen Anteil. Der knorpelige Teil liegt nasenwärts und ist länger als der knöcherne Anteil. Im Normalzustand ist die Tube zum Schutz vor aufsteigenden Infektionen aus dem Nasen- und Rachenbereich geschlossen.


Die Hauptaufgabe der Eustachischen Röhre liegt darin, den Druckausgleich zwischen dem Mittelohr und der Außenwelt zu ermöglichen. Klassischerweise bei Höhenunterschieden, Tauchen, Fliegen oder auch beim Fahren von z.B. Bergstraßen nötig. Sie öffnet sich normalerweise beim Schlucken oder Gähnen, um Luft in das Mittelohr zu lassen und den Druck auszugleichen, sodass in den Mittelohren und der Außenwelt immer der gleiche Druck vorliegt.


Eine Tubenbelüftungsstörung tritt auf, wenn die Eustachische Röhre nicht ordnungsgemäß funktioniert und es zu Problemen mit dem Druckausgleich kommt oder die Tube ständig geöffnet bleibt (Tuba aperta).

Welche Symptome können bei einer Tubenbelüftungsstörung auftreten?

In der Regel fällt eine Tubenbelüftungsstörung nicht immer sofort auf. Wenn eine Tubenbelüftungsstörung sich bemerkbar macht, ist oftmals ein unangenehmes Druckgefühl auf dem betroffenen Ohr zu bemerken. Zusätzlich können auch Schmerzen auftreten, vor allem beim Schlucken. Häufige Symptome einer Tubenbelüftungsstörung können sein:


  • Ohrenschmerzen
  • Druck im Ohr
  • Verschlagene Ohren
  • Hörverlust oder gedämpftes Hören / „Wasser“ im Ohr
  • Knacksen oder „Glucksen“ beim Schlucken oder Gähnen
  • Ohrgeräusche (Tinnitus)
  • Schwindelgefühl
  • Autophonie bei ständig offener Tube


In der Regel bilden sich die Symptome einer Tubenbelüftungsstörung innerhalb einiger Tage bis einiger weniger Wochen wieder vollständig zurück.

Welche Ursachen können zu einer Tubenbelüftungsstörung führen?

  • Adenoide Vegetation / „Kindliche Polypen“
  • Kindesalter (die Tuben sind kürzer und liegen flacher im Kopf)
  • Probleme der Nasennebenhöhlen
  • Chronischer „Schnupfen“
  • Durchgeachte Virusinfekte
  • Gewisse Berufe
  • Allergische Rhinitis
  • Behinderte Nasenatmung (z.B. Schiefstand der Nasenscheidewand)
  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
  • Tumore im Nasen- / Rachenbereich
  • Bestrahlungen von Kopf und / oder Nase
  • Baro- / Drucktrauma (Tauchen ohne Druckausgleich, verschnupft Fliegen sind mögliche Auslöser)
  • Fremdkörper
  • Und eine Reihe seltener Ursachen

Therapie einer Tubenbelüftungsstörung

Da sich Tubenbelüftungsstörungen meist innerhalb weniger Tage zurückbilden, ist eine Therapie nicht immer zwingend erforderlich. Dennoch können einige Maßnahmen schon von Beginn an eine Erleichterung bringen. Die Behandlung einer Tubenbelüftungsstörung hängt von der zugrunde liegenden Ursache und der Schwere der Symptome ab. Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache kann dies von einfachen Maßnahmen bis hin zur operativen Sanierung einer Tubenbelüftungsstörung reichen.


Nicht immer wird eine Ursache einer Tubenbelüftungsstörung gefunden. In diesem Fall geht man von einer beeinträchtigten bzw. einer Unterfunktion der Eustachischen Röhre aus. Diese Unterfunktion kann meist mit einigen Tipps und Tricks behoben werden. Ziel der Therapie ist eine Verbesserung der Tubenfunktion über ein Abschwellen der Nasen- und Tubenschleimhaut und eine Verbesserung der muskulären Tubenöffnung (u.a. Musculus tensor veli palatini, ).


Zu Beginn empfiehlt es sich alle 30 Minuten einen Druckausgleich durchzuführen, also ca. 20 bis 30 Mal am Tag. Dieses Muskeltraining für die Eustachische Röhre führt zu einer Stärkung der „Tubenmuskeln“ und damit zu einer Verbesserung der Tubenfunktion. Für einen Druckausgleich verschließen Sie Ihre Nase mit Daumen und Zeigefinger und Drücken Luft aktiv in Ihre Ohren. Dabei sollte idealerweise ein Knacken in beiden Ohren zu „hören“ sein. Für Kinder empfehlen sich „Trainingsgeräte“ wie ein Otovent oder Otobar-Ballon.


Um die Nasenschleimhaut zu pflegen und abzuschwellen, kann zwei Mal am Tag eine Nasenspülung empfohlen werden. Hierzu können Sie fertige Salzmischungen verwenden oder diese selbst herstellen. Hierfür können Sie einen Teelöffel Salz auf einen Liter Wasser auflösen und diese „Mischung“ mittels einer Nasedusche in die Nase einbringen und die Nase „auswaschen“. Je nach Ausprägung der Belüftungsstörung wird diese Maßnahme durch die Verabreichung von örtlich wirkenden Kortisonsprays unterstützt.


Abschwellende Nasentropfen sollten nicht verwendet werden, da diese auf Dauer schädlich für die Nasenschleimhaut und Nasenrachenschleimhaut sind. Durch das Kauen von Kaugummi oder das Gähnen wird die Muskulatur um die Eustachische Röhre aktiviert, was dabei helfen kann, sie zu öffnen und den Druckausgleich zu erleichtern. Schlafen mit erhöhtem Kopf lässt Flüssigkeit aus dem Mittelohr leichter abfließen. Trinken von reichlich Flüssigkeit! Das kann angesammeltes Sekret verdünnen und aus Nase und Ohr leichter abfließen lassen. Vermeiden Sie Rauchen (aktiv und passiv).


Hilft das alles nicht kann eine kleine Operation Heilung bringen. Bei der Ballondilatation wird in Narkose ein Einführinstrument durch die Nase vor die Ohrtrompete geführt und hier ein kleiner Katheter in die Ohrtrompete eingebracht. Der Ballon auf 10 Bar aufgeblasen, kurz in der Tube belassen und die „Röhre“ dauerhaft erweitert.

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