Akustikusneurinom
Das Akustikusneurinom wird auch Vestibularisschwannom genannt. Es handelt sich dabei um einen gutartigen Tumor. Er entsteht aus der Nervenhülle (Schwannzellen) des 8. Hirnnerven (Nervus vestibulocochlearis). Akustikusneurinome betreffen gehäuft den Gleichgewichtsanteil des 8. Hirnnerven. Dieser leitet Informationen vom peripheren Gleichgewichtsorgan im Ohr an das Gehirn weiter.
Wie macht sich ein Akustikusneurinom bemerkbar?
Neurinome zählen zu den gutartigen Veränderungen. Mit etwa 1 Erkrankung auf 100.000 Einwohner / Jahr handelt es sich um eine eher seltene Erkrankung.
Das Akustikusneurinom wächst im inneren Gehörgang (Felsenbein) bzw. im Kleinhirnbrückenwinkel. Dieser liegt zwischen dem Groß- und Kleinhirn. Durch das Wachstum des Tumors können in seiner Umgebung auch weitere Hirnnerven betroffen sein.
Dabei entstehen die Beschwerden durch Druck auf die betroffenen Nerven. Abhängig von Größe, Lage und Wachstumsgeschwindigkeit können Symptome sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Typisches Leitsymptom des Akustikusneurinoms ist ein zunehmender einseitiger Hörverlust mit ggf. begleitendem einseitigen Tinnitus und Schwindel.
Bei weiterem Wachstum kann es auch zu einer Lähmung des Gesichtsnerven und zu Gefühlsstörungen einer Gesichtshälfte, aber auch zu Doppelbildern kommen.
Wann sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden?
Bei einer auffälligen, langsam zunehmenden einseitigen Hörstörung sollte daher in jedem Fall ein Hals-, Nasen- und Ohrenarzt aufgesucht werden. Klassischerweise können auch ein zusätzlicher Tinnitus und Schwindel auffällig sein.
Neben einer gründlichen Erhebung der Krankengeschichte sollten eine Ohrmikroskopie inkl. Hörtest und eine Gleichgewichtsprüfung veranlasst werden. Der Hörtest ergibt dabei typischerweise einen einseitigen Hörverlust und im fortgeschrittenen Stadium auch eine Einschränkung des Sprachverständnisses.
Bei Vorliegen dieser einseitigen Hörstörung ist es auch erforderlich, eine MRT des Gehirns inklusive des Kleinhirnbrückenwinkels und beider Felsenbeine zu veranlassen. Durch die leichtere Verfügbarkeit der MRT (Magnetresonanztomographie) werden Akustikusneurinome heute meist früher diagnostiziert als vor Jahren.
Bei Nachweis eines Akustikusneurinoms ergeben sich abhängig von Größe des Tumors, der klinischen Beschwerden, der Lage des Tumors und des Alters unterschiedliche therapeutische Optionen. Diese Optionen werden dann in spezialisierten Zentren wie etwa dem AKH Wien angeboten. Die Wachstumsgeschwindigkeit eines Akustikusneurinoms kann dabei leider nicht vorhergesehen werden.
Die therapeutischen Optionen des Akustkusneurinoms sind
Verlaufsbeobachtung und regelmäßige MRT-Verlaufskontrolle
Strahlentherapie
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