Richtig Inhalieren bei Erkältungskrankheiten und Heiserkeit

Veröffentlicht: 19.02.2025
Aktualisiert: 19.02.2025
Lesezeit: 4 min

Richtig inhalieren

Inhalationen sind ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungskrankheiten, Husten und Heiserkeit. Sie helfen, die Atemwege zu befeuchten, Schleim zu lösen und können je nach Art der verwendeten Inhaltsstoffe auch entzündungshemmend oder schleimhautberuhigend wirken. Doch gerade bei der Anwendung von Dampfinhalationen gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, da zu hohe Temperaturen die empfindlichen Schleimhäute schädigen können.

Dampfinhalation: Nicht immer empfehlenswert!

Die klassische Methode der Dampfinhalation – also das Einatmen von heißem Wasserdampf über einer Schüssel mit heißem Wasser und einem Handtuch über dem Kopf – ist weit verbreitet. Doch sie birgt einige Risiken:


Verbrennungsgefahr: Heißer Wasserdampf kann zu Hautverbrennungen oder Verbrühungen führen, insbesondere bei Kindern oder unachtsamer Anwendung.

Schädigung der Schleimhäute: Temperaturen über 60°C können die empfindlichen Schleimhäute im Rachenraum und in der Nase regelrecht „verbrühen“. Dies kann zu einer verstärkten Reizung führen und die Heilung sogar verzögern.

Effekt oft nur kurzfristig: Der befeuchtende Effekt ist meist nur von kurzer Dauer, da durch die Hitze auch mehr Flüssigkeit aus den Schleimhäuten verdunstet.


Alternative: Inhalationsgeräte mit Vernebler


Moderne Inhalationsgeräte, insbesondere Vernebler, sind oft die bessere Wahl. Sie erzeugen einen feinen Nebel, der tief in die Atemwege eindringt, ohne die Schleimhäute zu reizen. Diese Geräte arbeiten mit Raumtemperatur oder leicht erwärmten Lösungen und sind besonders für empfindliche Schleimhäute geeignet.


Verneblertypen:

  • Druckluftvernebler: Setzen komprimierte Luft ein, um eine feine Tröpfchenwolke zu erzeugen.
  • Ultraschallvernebler: Wandeln Flüssigkeit durch Ultraschall in einen feinen Nebel um.
  • Mesh-Vernebler: Arbeiten mit einer feinen Membran und erzeugen besonders kleine Partikel.


Besonders empfehlenswert ist das Inhalieren mit isotonischer Kochsalzlösung (0,9% NaCl) oder speziellen Inhalationslösungen, da sie die Schleimhäute optimal befeuchtet und unterstützt, ohne zu reizen.

Die richtige Technik beim Inhalieren

Dampfinhalation (mit Vorsicht!)


Falls doch mit Dampf inhaliert wird, sollte dies richtig gemacht werden:

  1. Wassertemperatur beachten: Das Wasser sollte nicht kochen! Ideal sind Temperaturen um 40-50°C. Darüber gerinnt Eiweiß (denken Sie an ein gekochtes Ei) und Schleimhäute werden eventuell noch mehr geschädigt.
  2. Abstand halten: Nicht direkt über die Schüssel beugen – etwa 30 cm Abstand wahren.
  3. Dauer der Inhalation: 5-10 Minuten sind ausreichend.
  4. Ruhe danach: Nach dem Inhalieren nicht sofort in kalte Luft gehen oder sprechen, sondern die Schleimhäute schonen.


Inhalation mit Vernebler


  1. Geeignete Inhalationslösung verwenden: Kochsalzlösung 0,9% ist die sicherste und beste Wahl.
  2. Ruhig und tief durch den Mund oder die Nase atmen: Je nach Beschwerde kann die Atmung angepasst werden (z. B. durch den Mund bei Husten, durch die Nase bei Schnupfen).
  3. Inhalation 2-3 Mal täglich für 10-15 Minuten.


Welche Zusätze sind beim Inhalieren sinnvoll?

  • Isotonische Kochsalzlösung: Am besten verträglich und ideal zur Befeuchtung.
  • Hypertone Kochsalzlösung (z. B. 3% NaCl): Kann festsitzenden Schleim besonders gut lösen, sollte aber nur auf ärztliche Empfehlung verwendet werden.
  • Kamillen- oder Salbeitee: Kann entzündungshemmend wirken, sollte aber nicht bei Heuschnupfen oder empfindlichen Schleimhäuten angewendet werden.
  • Ätherische Öle (z. B. Eukalyptus, Pfefferminz): Können helfen, die Atemwege zu befreien, sind aber nicht für Kinder unter 6 Jahren geeignet, da sie Atemprobleme auslösen können.
  • Thymian und Eibischwurzel: Haben schleimlösende und reizlindernde Eigenschaften.
  • Spezielle Mischungen: Angepasst an individuelle Beschwerden haben viele Ärzt:innen eigene Mischungen für Sie parat.


Besondere Hinweise bei Heiserkeit

Heiserkeit entsteht oft durch eine Überlastung oder Reizung der Stimmbänder. Hier ist vorsichtige Inhalation besonders wichtig:

  • Keine heißen Dampfinhalationen, da die Hitze die Schleimhäute weiter austrocknen kann.
  • Nur lauwarme Lösungen verwenden, vorzugsweise Kochsalzlösung.
  • Stimmschonung: Nach dem Inhalieren möglichst wenig sprechen, um die Regeneration der Stimmbänder zu unterstützen.


Fazit: Sicher und effektiv inhalieren

Inhalation kann bei Erkältungen, Husten und Heiserkeit eine wertvolle Unterstützung sein, wenn sie richtig durchgeführt wird. Dampfinhalationen sind nicht immer die beste Wahl, da sie bei zu hohen Temperaturen die Schleimhäute schädigen können. Besser sind moderne Vernebler, die einen kühlen, feinen Nebel erzeugen und die Atemwege schonend befeuchten. Unabhängig von der Methode gilt: Die richtige Technik, geeignete Lösungen und eine moderate Anwendung sind entscheidend für eine effektive und sichere Inhalation.

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