Ohrenschmalz
Unsere Ohren reinigen sich von selbst!
Woraus besteht Ohrenschmalz?
Ohrenschmalz – auch Cerumen genannt – besteht aus Drüsensekret der Ceruminaldrüsen, Schmutz und Hautschuppen. Ceruminaldrüsen sind modifizierte Schweißdrüsen im äußeren Gehörgang und sind neben kleinen Härchen ein wichtiger Schutzfaktor für unsere Gehörgänge.
Welche Funktion hat Ohrenschmalz?
Das von den Drüsen mitproduzierte Cerumen kleidet als dünner Film die gesamte Haut des Gehörgangs aus und dient der Pflege und Säuberung der empfindlichen Gehörgangshaut. Gemeinsam mit Schmutz, kleinen Partikeln und Hautschuppen wird es kontinuierlich nach außen befördert. Es bindet dabei einerseits Fremdkörper, Schmutz, Insekten und andere Eindringlinge, bevor diese das empfindliche Trommelfell am Ende des Gehörgangs erreichen würden.
Cerumen unterstützt die Aufrechterhaltung eines sauren Milieus in unseren Gehörgängen. Damit bietet es einen Schutz gegen Infektionen durch Bakterien oder Pilze. Gehörgangsentzündungen wird so auf natürliche Weise vorgebeugt. Hat das produzierte Cerumen seine Aufgaben erfüllt, wird es nach außen befördert.
Wie ist die Konsistenz von Ohrenschmalz?
Die Konsistenz von Ohrenschmalz ist individuell. Sie kann von dünn bis zähflüssig aber auch einmal bröckelig hart sein. Auch ist die Konsistenz von Ohrenschalz nicht immer gleich. Definitiv sagen Farbe, Konsistenz oder Geruch etwas über Ihren Gesundheitszustand aus.
Wieso sind meine Ohren immer verstopft?
Die Menge des produzierten Cerumens ist individuell und auch nicht immer gleich. Mit Hilfe von Kaubewegungen wird der Transport von Cerumen nach außen unterstützt.
Daher ist klar: Eine vermehrte Produktion von Cerumen ist keine Erkrankung und hat auch nichts mit vernachlässigter Hygiene zu tun. Ohren verstopfen, wenn Cerumen im Gehörgang verbleibt, austrocknet und dort verklumpt. So kann es schon einmal vorkommen, dass durch eine vermehrte Produktion Cerumen im Gehörgang zurückbleibt und dort verklumpt.
Auch ist die Gefahr der Bildung eines Ohrenschmalz- oder Cerumenpfopfes besonders hoch, wenn Ohrenschmalz z. B. durch In-Ear Kopfhörer, Ohrenstöpsel oder Wattestäbchen tief ins Ohr gedrückt werden. Dadurch wird Ohrenschmalz der Weg nach draußen erschwert.
Sind verstopfte Ohren eine Alterserscheinung?
Nein! Jedoch können sich mit zunehmendem Alter die Menge und die Konsistenz der produzierten Flüssigkeit im Gehörgang ändern. So kann es sein, dass Cerumen seine wachsartige Konsistenz nach und nach verliert. Dadurch trocknet es schneller ein und kann noch im Gehörgang lästige Pfropfen bilden.
Ist der Einsatz von Wattestäbchen gegen Ohrenschmalz zu empfehlen?
Aufgrund der trichterförmigen Bauweise des Ohres wird beim Einsatz von Wattestäbchen Cerumen gerne einmal tiefer in den Gehörgang vorgeschoben. Eine vollständige Entfernung kann damit nur selten erreicht werden. Auch sind Stifte, Haarspangen oder Büroklammern keine geeigneten Utensilien für Selbstreinigungsversuche und sollten daher im Ohr nicht eingesetzt werden. Ohrenschmalz dient ja nebenbei auch der Abwehr von Keimen im Ohr. Häufig sind schmerzhafte Ohrenentzündungen nach unvorsichtigen Entfernungsversuchen die Folge.
Selbsthilfe bei Ohrenschmalz
Statt es mit Entfernungsversuchen meist noch weiter ins Ohr zu schieben, kann Ohrenschmalz aufgeweicht werden und der natürliche Abtransport damit wieder hergestellt werden.
Dafür eignen sich spezielle Öle, aber auch Mandel- bzw. Olivenöl oder Salzwasser. Je länger die Einwirkzeit, desto größer sind danach die zu erwartenden Effekte.
Für den Alltag empfiehlt es sich bei Problemen mit Ohrenschmalz mehrmals im Monat die Ohren abwechselnd mit Ölen oder Salzwasser zu füllen und anschließend vorsichtig mit lauwarmem Wasser auszuspülen.
Am leichtesten geht dies vonstatten, wenn man sich auf die Seite legt und beim Eintropfen der Flüssigkeiten helfen lässt. Vorsicht bei Ölen: Diese können Flecken hinterlassen. Sollten Sie nach dem Ausspülen Wasser im Ohr verspüren, kann dies mit einem handelsüblichen Föhn vorsichtig trockengeföhnt werden.
Mehr Ohrenschmalz als sonst
Typischerweise kann eine vermehrte Ohrenschmalzproduktion nach einem Infekt oder einer Erkältung auftreten. Auch der vermehrte Einsatz on Wattestäbchen kann dazu führen, dass sich Ohrenschmalz im Inneren der Gehörgänge immer weiter zusammengedrückt wurde und die Selbstreinigung dadurch gestört wurde. Jedoch gilt: besser zu viel als zu wnig Ohrenschmalz! Zu wenig kann zu gehäuften entzündungen der Ohren und Ekzemen im Bereich des äußeren gehörgangs führen.
Sind unsere Ohren einmal richtig zu, kann oft nur mehr der HNO-Arzt Hilfe leisten.
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