Moderne Therapieoptionen der Speicheldrüsen - Günter V. (79): „Ich leide seit Monaten unter einer Schwellung im Bereich der linken Wange. Einmal mehr, einmal weniger. Eine Untersuchung ergab, dass die Ursache ein Stein in der Ohrspeicheldrüse ist. Mir wurde daraufhin zu einer Steinzertrümmerung geraten. Gibt es eine andere Behandlungsmöglichkeit bei einem Speichelstein?“
Unsere Speicheldrüsen produzieren täglich mehr als einen Liter Speichel. Man unterscheidet zwischen kleinen und großen Drüsen dieser Art. Allen gemeinsam ist, dass sie über einen Ausführungsgang in die Mundhöhle münden. Die großen Speicheldrüsen sind paarweise angelegt, es gibt auf jeder Seite drei. Sie gelten als eigenständige Organe: Ohr-, Unterkiefer- und Unterzungenspeicheldrüse. Soviel zum Verständnis der Anatomie. Speichelsteine sind bis zu mehrere Millimeter große Steinchen und treten bei rund 1 % der Bevölkerung auf. Das ist gar nicht so wenig. Am häufigsten finden sie sich in der Unterkieferspeicheldrüse. Sie entstehen aus Speichelbestandteilen sowie durch verminderten Speichelfluss, wenn man zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt. Aufgrund der Verstopfung des Ausführungsganges kommt es zum Stau der Flüssigkeit hinter dem Speichelstein und oft auch zu Entzündungen. Diese wiederum äußern sich als plötzlich einsetzende, schmerzhafte Schwellung im Bereich der Wange oder des Unterkiefers. Während des Essens nimmt die Schwellung üblicherweise zu. Soforthilfe besteht in einer Massage der betroffenen Gegend von hinten nach vorne. Weiters reichlich Flüssigkeit trinken und speichelfördernde Mittel nehmen. Dazu gehören erfahrungsgemäß saure Zuckerl oder Zitronen. Helfen diese Maßnahmen nicht, können die Speichelsteine mittels Stoßwellen von außen zertrümmert werden. Diese Methode wird auch bei Nierensteinen eingesetzt. Als Alternative kann der Arzt versuchen, die Steinchen mit kleinen Fangkörbchen zu bergen. Dabei wird mit einer Kamera das Gangsystem der Speicheldrüse dargestellt. Meistens zeigt sich bereits nach wenigen Zentimetern der Stein. Dieser Eingriff wird unter Narkose durchgeführt und etwa auch an der HNO-Abteilung in St. Pölten angeboten.

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