Tabuthema Ohrenschmalz
Frage: „Mir graust vor meinem Ohrenschmalz! Außerdem höre ich schon schlecht. Ich möchte niemanden damit belästigen, sondern mir selbst helfen. Was kann ich tun?“
Antwort von HNO-Facharzt Dr. Stefan Edlinger: „Ohrenschmalz (Cerumen) ist unverzichtbar für das normale Funktionieren unserer Ohren! Es besteht aus Drüsensekret, Hautschuppen und etwas Schmutz. Letzterer weist schon auf eine wichtige Aufgabe hin: Reinigung der Gehörgänge. Das Schmalz schützt damit das empfindliche Trommelfell. Übrigens auch vor Infektionen (Bakterien, Pilze).
Im Normalfall wird das Cerumen nach Erfüllung seiner Pflicht durch Kaubewegungen nach außen befördert. Es kann sich aber je nach individueller Veranlagung auch ansammeln und Probleme wie Schwerhörigkeit und Ohrengeräusche bereiten. Klassische Risikofaktoren sind enge Gehörgänge, Ohrenstöpsel, Kopfhörer und Wattestäbchen (!). Ich empfehle daher dringend keine Selbstreinigungsversuche! Wattestäbchen verschlimmern die Lage nur. Auch Stifte, Haarspangen oder gar Büroklammern sind keine geeigneten Werkzeuge. Allenfalls kann man spezielle Öle aus der Apotheke sanft anwenden, um en Pfropfen aufzuweichen. Das Schmalz rinnt dann bei Seitenlage von selbst heraus. Am besten aber ist es, keine Scham zu haben und die Ohren vom Arzt professionelle reinigen zu lassen.

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Man muss nur richtig damit umgehen. Ein HNO-Facharzt klärt im folgenden Bericht über recht häufige Fehleinschätzungen auf.
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