HNO-Facharzt warnt: Virusinfektionen können im Ohr großen Schaden anrichten
Neuen Untersuchungen zufolge stören die neuen Coronaviren oftmals nicht nur das Geschmacksempfinden, sondern führen bisweilen auch zu vorübergehendem oder dauerhaftem Hörverlust! Wissenschafter berichten von Infizierten, die frühzeitig an Taubheit und Schwindellitten. Wie es dazu kommen kann, erklärt HNO-Facharzt Dr. Stefan Edlinger: „Bestimmte Erreger, darunter eben auch das Coronavirus, können das Gehör direkt oder indirekt schädigen. Entweder werden Strukturen im Innenohr unmittelbar angegriffen, oder es kommt zu einer Entzündungsreaktion. Oft wird im Zuge der Infektion auch die Anfälligkeit für Bakterien und Pilze erhöht, die ihrerseits Einschränkungen des Hörvermögens bewirken. Begleiterscheinungen sind häufig Schwindelgefühl und Tinnitus (Ohrensausen).“
Derzeit mehren sich weltweit Fälle mit plötzlicher Hörbeeinträchtigung bei einernachgewiesenenCovid19-Infektion. Dr. Edlinger: „Achtung, auch Patienten, die zunächst keine Krankheitssymptome aufwiesen, schilderten unter anderem im Internet, dass sie Tage vor der später festgestellten Ansteckung nur noch schlecht hören konnten.“ Neben einer direkten Schädigung der Nervenzellen kann eine Infektion im Nasen-Rachen-Bereich auch einen Erguss im Mittelohr bedingen, wie der Facharzt berichtet. Hier ist der Hörverlust allerdings meistens vorübergehend bzw. kurzfristig. Mittlerweile gibt es Hinweise darauf, dass durch eine Coronainfektion die Blutgerinnung negativ beeinflusst wird. Folge ist eine verstärkte Neigung zu Blutgerinnseln (Thrombosen) im ganzen Körper. Bei vielen Coronatoten könnte daher eine Lungenembolie die eigentliche Ursache sein – ein Blutpfropfen (Thrombus) wandert in die Lunge, verlegt dort ein wichtiges Blutgefäß und verursacht so das Absterben von Lungengewebe.
Dr. Edlinger schließt in diesem Zusammenhang nicht aus, dass Blutgerinnsel auch die Blutversorgung zum Ohr beeinträchtigen und auf diese Weise Hörstörungen erzeugen. Da allerdings auf der ganzen Welt rund 300 Millionen Menschen schwerhörig sind und es auch vor der Pandemie bereits waren, muss bei Hörverlust nicht gleich an das Virus gedacht werden! Mehr oder weniger stark ausgeprägte Taubheit ist durch aus ein Volksleiden und zum Glückgutbehandelbar. Oberarzt Edlinger rät daher, bei ersten Anzeichen einer Einschränkung des Hörvermögens rasch einen HNO-Spezialisten aufzusuchen: „Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen, wieder normal hören zu können. Bitte auch darauf achten, ob man Gesprächen in normaler Lautstärke gut folgen kann und beim Fernsehen noch alles versteht. Für jeden Grad der Schwerhörigkeit gibt es heute schon eine Lösung.“
Weitere interessante News-Artikel
Auch die Ohren brauchen Luft!
Flüssigkeit im Mittelohr: HNO-Facharzt Dr. Stefan Edlinger berichtet Wichtiges über den chronischen Paukenerguss
Bei Riechstörung verläuft Covid-Krankheit leichter
Die Beeinträchtigung des Geschmack- und Geruchsinnes im Zusammenhang mit Covid-19 ist ja längst bekannt. Aber es gibt eine gute Nachricht aus der Türkei: Dort wiesen nun Wissenschaftler anhand von 1500 Patienten nach, dass die Verläufe einer Infektion im Falle von Riechstörungen offensichtlich milder sind.
Hörsturz mit Problemen
Waltraud G. (76): „Ich habe kurz hintereinander drei Hörstürze links und einen rechts erlitten. Ganz starker Tinnitus beeinträchtigt meine Lebensqualität seit dem ersten Hörsturz zusätzlich. Meine eigene Stimme hört sich an, als ob man mit einem Nagel auf Blech kratzt. Ich wurde umfassend behandelt (Medikamente, Physiotherapie Halswirbelsäule, Homöopathie, Nahrungsergänzung etc.), leider hat nichts nachhaltig geholfen. Was wäre medizinisch noch möglich?“
Verstehen Sie noch gut?
Ab 65 leidet jeder 3. in Österreich an Schwerhörigkeit. Häufigste Ursache ist das Alter. Leider wird diese Behinderung allzu oft ignoriert. Das führt zu Verminderung der Lebensqualität und in vielen Fällen zu sozialem Rückzug. HNO-Facharzt OA Dr. Stefan Edlinger aus St. Pölten rät daher dringend zu einer rechtzeitigen Überprüfung des Hörvermögens.
Schnarchen kann gefährlich werden
Schnarchen ist zwar lästig, aber in der Regel harmlos. Anders verhält es sich, wenn zu den Schnarchgeräuschen auch nächtliche Atemaussetzer hinzukommen. Dann sollte auf jeden Fall ein HNO-Arzt aufgesucht werden!
Omas Hausmittel
Gesundheitsmythen: Omas Hausmittel bei Treffpunkt Medizin auf ORF III mit HNO Arzt Dr. Stefan Edlinger.
Was Sie bei Halsbeschwerden wirklich essen sollten
Wenn der Rachen wieder einmal kratzt und schmerzt, dann ist die Wahl der richtigen Lebensmittel entscheidend. Ein Experte verrät den optimalen Speiseplan bei Halsbeschwerden
Erkältungen haben ab sofort Hochsaison
„Erkältungen“ haben nicht nur im Herbst und Winter Hochkonjunktur, sie zählen zu den häufigsten Erkrankungen und werden durch verschiedene Viren, hauptsächlich Rhinoviren, verursacht. Sie sind oft von Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen oder Fieber begleitet.
Nasenpolypen
Sprechstunde Gesundheitsmagazin 30.09.2023 – Dr. Stefan Edlinger HNO Arzt Wien über Nasenpolypen.
Bei Erkältung „nicht mit Kochtopf inhalieren“
Um das Schlimmste zu vermeiden, gehen manche zum Schwitzen in die Sauna, machen sich eine Hühnersuppe oder inhalieren über einem Kochtopf. Doch sind das tatsächlich die besten Mittel gegen eine Erkältung? Und wie beugt man v.a. HNO-Krankheiten in der kalten Jahreszeit am besten vor?